Die Kultmarke aus Kalifornien mit einem Balance-Akt aus Moderne und Nostalgie. 

Die Autumn/Winter 2025 Kollektion von OBEY entfaltet eine klare Haltung: Hier geht es nicht um laute Trends, sondern um eine subtile, ehrliche Sprache von Stil, Material und Funktion. Von Beginn an zieht sich ein Leitmotiv durch die Kollektion, das die Dualität zwischen Schutz und urbanem Alltag, zwischen Nostalgie und Moderne, zwischen Struktur und Lässigkeit auslotet. Gegensätze erscheinen dabei nicht als Bruch, sondern als organische Einheit, die den Charakter dieser Saison bestimmt.

Die Stoffe wirken robust und nahbar zugleich. Schwerer Canvas, gewachste Baumwolle, dichter Fleece und Wollmischungen prägen die Oberflächen, oft mit sichtbarer Maserung, Mustern oder Effekten, die die Haptik betonen. Übergangsjacken und Overshirts erscheinen wie schützende Schichten gegen Kälte und Wind, dabei aber getragen und locker, nie steif. Strickstücke mit grober Maschung und weicher Struktur bringen Wärme und Authentizität hinein, während sichtbare Nähte, gefütterte Details und subtile Farbkontraste kleine Akzente setzen, ohne die Ruhe der Kollektion zu stören.

Auch in den Silhouetten zeigt sich diese Haltung: Die Schnitte bleiben komfortabel und großzügig, Shirts, Sweater und Jacken fallen locker über mehrere Lagen, Hosen sind gerade oder leicht verjüngt und geben Bewegungsfreiheit. Workwear-und Americana-Elemente wie markante Kragen, Varsity Jacket Styles, große Taschen oder steifere Schultern tauchen auf, werden aber durch weicher sitzende Hoodies und Sweatshirts gebrochen. So entsteht ein Wechselspiel aus Struktur und Entspannung. Accessoires wie Beanies oder Caps fügen sich unaufdringlich ins Gesamtbild ein und wirken mehr als selbstverständlicher Bestandteil des Looks denn als reine Ergänzung.

Die Farbpalette bleibt erdig und zurückgenommen. Schwarz, Oliv, Nachtblau und warme Brauntöne dominieren, gelegentlich ergänzt durch ein mattes Rostrot oder Senfgelb, das eher Tiefe als Lautstärke erzeugt. Muster sind sparsam eingesetzt, meist in Form von Flanell-Karos oder feinen Webstrukturen. Das ikonische Obey Icon Face darf aber natürlich nicht fehlen.

Layering bleibt bei Obey wie je her auch ein zentrales Element. Schichten erzeugen nicht nur optische Tiefe, sondern spiegeln auch die Funktionalität, die im Herbst und Winter unabdingbar ist. Die Workwear-Einflüsse mit ihren robusten Materialien und praktischen Schnitten sind ebenso präsent wie die Betonung von Texturen, die spürbar und sichtbar bleiben. Auffällig ist zudem die Zurückhaltung beim Branding: Logos treten leise auf (oder sind bewusst als All-Over Print gewählt, dann aber selten und als Stilmittel), meist Ton-in-Ton oder klein platziert, sodass der Fokus auf der Form, dem Schnitt und dem Material liegt. Nostalgische Anleihen an klassische Cuts oder traditionelle Wollmuster tauchen auf, doch sie wirken nie wie Retro-Kostüme, sondern wie eine respektvolle Verbeugung vor dem Gestern, die im Heute verankert bleibt. Die zeitgenössischen Schnitte und geräumigen Silhouetten tragen dazu ebenso bei. 

Insgesamt präsentiert sich OBEYs Kollektion für den Herbst und Winter 2025 als Ausdruck von Integrität und Authentizität. Sie überzeugt nicht durch plakative Statements, sondern durch subtile Stärke, durchdachte Materialien und eine Bildsprache, die Natürlichkeit und Bodenständigkeit vermittelt und den "down to earth" Charakter der kalifornischen Brand spiegelt, die seit je her authentisch für ihre Werte und Überzeugungen steht. 

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Niklas Hormanns